Die meisten Lausitzerinnen und Lausitzer (54 Prozent) blicken optimistisch in die persönliche Zukunft, etwas mehr als ein Drittel (41 Prozent) eher pessimistisch. Allerdings haben sich die Zukunftsaussichten für einen Teil der Menschen weiter eingetrübt. Noch im letzten Jahr waren 58 Prozent der Menschen optimistisch und 37 Prozent pessimistisch
Ungefähr drei Viertel der Lausitzer und Lausitzerinnen (74 Prozent) sind mit ihrer persönlichen Lebenssituation zufrieden (Note 1-3 auf einer Zufriedenheitsskala von 1 bis 6). Im Jahr zuvor lag dieser Wert auf identischem Niveau (2023: 74 Prozent). Auch der Anteil der Unzufriedenen ist im Trend weitestgehend stabil und liegt aktuell bei 26 Prozent. (2023: 25 Prozent). Im Durchschnitt liegt die Zufriedenheit auf der (Schulnoten-)Skala von 1-6 bei 2,9 (2023: 2,9).
Seit der letzten Befragungswelle im Februar 2023 ist die Inflation in Deutschland von 8,7 auf 2,2 Prozentpunkte im März 2024 gefallen. Dennoch werden von einer Mehrheit der Bevölkerung in der Lausitz (83 Prozent) negative Auswirkungen der Preissteigerung auf die individuelle Zukunftssicht wahrgenommen. Dabei ist auch kein rückläufiger Trend zu beobachten (2023: 84 Prozent). Auch der Krieg in der Ukraine (63 Prozent) und die Energiewende (54 Prozent) wirken sich aus Sicht der Mehrheit der Menschen nach wie vor negativ aus. Der Wandel am Arbeitsmarkt (59 Prozent) sowie der Strukturwandel im Zuge des Kohleausstiegs (55 Prozent) wird von den meisten Menschen neutral oder mit positiven Konsequenzen für die persönliche Zukunftsperspektive verbunden.
Nach einem Absinken des Anteils der Befürworter der Energiewende von 49 auf 41 Prozent und einem Anstieg des Anteils der Gegner von 36 auf 42 liegen beide Gruppen nunmehr gleichauf. Der Rückgang der Befürworter ist vor allem in den Alterssegmenten ab 40 Jahren zu verzeichnen.
Die Mehrheit gegen den Kohleausstieg hat sich im aktuellen Lausitz-Monitor weiter vergrößert. Der Anteil der Gegner des Kohleausstiegs bis 2038 hat sich von 46 Prozent im letzten Jahr auf 50 Prozent in 2024 vergrößert. Die Zahl der Befürworter hat sich dagegen von 42 auf 38 Prozent verringert.
Sehr klar wird weiterhin ein Vorziehen des Kohleausstiegs von den Menschen in der Region abgelehnt. Gegen ein Vorziehen des Ausstiegs auf das Jahr 2030 votieren mehr als zwei Drittel der Befragten (71 Prozent), dafür ungefähr jeder Fünfte (17 Prozent).
Nach wie vor ist die allgemeine Zustimmung der Menschen in der Lausitz zum Ausbau der verschiedenen erneuerbaren Energien groß. Allerdings zeigt sich im Trend bei vielen erneuerbaren Energien ein moderater Rückgang der Befürwortung im Vergleich zu 2023 zwischen 4 und 7 Prozentpunkten.
Das Bild der lausitzer Bevölkerung von ihrer Region hat sich in Summe verbessert. Die Lausitz wird aus Sicht der Bevölkerung vor allem als attraktive Urlaubsregion wahrgenommen (73 Prozent, +6 Prozentpunkte). Weiterhin steht die Lausitz für eine attraktive Region zum Wohnen (64 Prozent, +9 Prozentpunkte). An dritter Stelle steht das Thema Kultur (59 Prozent, +11 Prozentpunkte), insbesondere im sorbischen Kontext.
Dies sind 7 Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr.
Die Lausitz wird aus Sicht der Bevölkerung vor allem als attraktive Urlaubsregion wahrgenommen (73 Prozent, +6 Prozentpunkte). Weiterhin steht die Lausitz für eine attraktive Region zum Wohnen (64 Prozent, +9 Prozentpunkte).
Die Zufriedenheit der Menschen mit der Situation in der Region hat sich im Vergleich zum letzten Jahr verbessert. Drei Viertel der Menschen (75 Prozent) ist mit der Lage in der Lausitz zufrieden (2023: 70 Prozent). Der Anteil der Unzufriedenen ist von 26 auf 23 Prozentpunkte zum letzten Jahr gefallen. Im Schnitt liegt die Zufriedenheit auf der (Schulnoten-)Skala von 1- 6 bei 2,9 und damit auf dem besten Wert seit Beginn des Monitorings im Jahr 2020.
Wie schon in den Vorjahren sieht auch in der aktuellen Befragung eine Mehrheit (60 Prozent) der Lausitzer Bevölkerung den Strukturwandel als notwendig an. Der Anteil der Befürworter ist dabei leicht rückläufig (-5 Prozentpunkte). Besonders gering ist der Bedarf in der jungen Zielgruppe der 16- bis 39-jährigen (45 Prozent).
Nach wie vor sind die Menschen, die eine grundsätzliche Veränderung in der Region wahrnehmen, in der Minderheit. Aktuell nehmen die Hälfte (50 Prozent) der Lausitzerinnen und Lausitzer keinen grundsätzlichen Veränderungsprozess wahr. Der Anteil der Menschen, der eine Veränderung wahrnimmt, ist leicht gestiegen und liegt bei 34 Prozent (+4 Prozentpunkte).
Etwa ein Viertel der Menschen (28 Prozent, +4 Prozentpunkte) hat in der letzten Zeit konkrete Aktivitäten in Bezug auf den Strukturwandel wahrgenommen. Die Vorstellungen der Menschen vom Strukturwandel hat sich etwas konkretisiert. Auf die offene Frage, welche Aktivitäten wahrgenommen wurden, nannten die Befragten neben dem Ausbau erneuerbarer Energien und der Ansiedlung von Unternehmen auch konkrete Maßnahmen wie die Ansiedlung von Großforschungszentren oder das neue Bahnwerk und die Uniklinik in Cottbus
empfinden den Strukturwandel als schnell
empfinden den Strukturwandel als transparent
Nur 18 Prozent der Menschen in der Lausitz bewerten die Information mit gut oder sehr gut. Im Durchschnitt wird eine Note von 3,6 erreicht.
Der LausitzMonitor ist ein Projekt von Stefan Bischoff (MAS Partners) und Jörg Heidig (Prozesspsychologen). Mit der Studie möchten die Projektpartner der Öffentlichkeit belastbare Fakten zur Stimmung in der Region und zu den Meinungen zum Strukturwandel und zur Zukunft der Lausitz liefern.
Stefan Bischoff
MAS Partners
Marienplatz 1
04103 Leipzig
Dr. Jörg Heidig
Prozesspsychologen
Brennereiweg 1
02906 Quitzdorf am See