Nach einem positiven Trend im letzten Jahr ist der Anteil der Befürworter der Energiewende in der aktuellen Welle wieder deutlich um 13 Prozentpunkte auf 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Gleichzeitig sind die Ablehner von 26 Prozent auf 37 Prozent angestiegen. Vor allem die Ausstiegsszenarien von Kohle- und Atomkraft werden stärker hinterfragt. Aktuell sind die Befürworter eines Kohle- und Atomausstiegs in der Lausitz in der Minderheit. Für den Kohleausstieg bis 2038 sind 39 Prozent, dagegen 45 Prozent.
Der Ausbau von erneuerbaren Energien stößt auf weiterhin auf eine breite Unterstützung in der Lausitzer Bevölkerung. Am stärksten wird der Ausbau der Solarenergie befürwortet (81 Prozent), gefolgt von Bioenergie (69 Prozent) sowie Windenergie (60 Prozent). Allerdings sind auch hier leicht sinkende Trends zu verzeichnen, vor allem bei Solarernergie (-6 Prozentpunkte) und Windenergie (-5 Prozentpunkte).
Lediglich 18 Prozent meinen, dass grundsätzliche Veränderungen nicht notwendig sind. Damit zeigen viele Lausitzer weiterhin eine große grundsätzliche Unterstützung für einen Veränderungsprozess. Gleichzeitig ist der Anteil der Menschen, die (noch) keinen einsetzenden Veränderungsprozess wahrnehmen von 39 Prozent auf 53 Prozent angestiegen.
Insgesamt gesehen ist nur ein Drittel der Lausitzerinnen und Lausitzer mit dem Strukturwandel zufrieden, während mehr als die Hälfte (53 Prozent) unzufrieden mit dem Veränderungsprozess sind. Nur wenige Lausitzerinnen und Lausitzer nehmen den Prozess schnell (27 Prozent) und transparent (35 Prozent) wahr.
Note 1-2
Note 3
Note 4-6
Die Zufriedenheit der Menschen mit der Situation in der Region ist in der Lausitz geringer als insgesamt in Deutschland. In Deutschland insgesamt sind 77 Prozent der Menschen mit der Situation in ihrer jeweiligen Region zufrieden, in der Lausitz sind es mit 70 Prozent etwas weniger. Sind im deutschen Schnitt 66 Prozent der Menschen optimistisch in Bezug auf die Zukunft ihrer Region, sind es in der Lausitz nur 58 Prozent.
Während viele junge Frauen (16-39 Jahre) mit der eigenen Lebenssituation zufrieden sind (84 Prozent), bilden sie in Bezug auf die Region wie bereits 2021 die am wenigsten zufriedene Gruppe (59 Prozent). Bei den Männern der gleichen Altersgruppe sieht das Bild ganz anders aus: mit 83 Prozent sind die meisten jungen Männer zwischen 16 und 39 Jahren mit der Situation in der Lausitz zufrieden.
Der am häufigsten genannte Wegzugsgrund war "interessante Menschen kennenlernen" (63 Prozent), gefolgt von „attraktiver Lohn“ (60 Prozent) sowie „gute Verkehrsinfrastruktur“ (59 Prozent).
Der LausitzMonitor ist ein Projekt von Stefan Bischoff (MAS Partners) und Jörg Heidig (Prozesspsychologen). Mit der Studie möchten die Projektpartner der Öffentlichkeit belastbare Fakten zur Stimmung in der Region und zu den Meinungen zum Strukturwandel und zur Zukunft der Lausitz liefern.
Stefan Bischoff
MAS Partners
Marienplatz 1
04103 Leipzig
Dr. Jörg Heidig
Prozesspsychologen
Brennereiweg 1
02906 Quitzdorf am See